Pressemitteilung

Die ambulante Versorgung darf nicht kaputtgespart werden!

KVBB unterstützt bundesweite Forderungen an die Politik

Mit einem einstimmigen und unmissverständlichen Votum hat die bundesdeutsche Ärzte- und Psychotherapeutenschaft am 18. August klare Forderungen an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach verabschiedet. Unter dem Motto „#PraxenKollaps – Praxis weg, Gesundheit weg“ hatten die Kassenärztlichen Vereinigungen und die Kassenärztliche Bundesvereinigung zu einer Krisensitzung nach Berlin eingeladen. Über 700 Teilnehmer folgten der Einladung.

Unter Ihnen war auch Catrin Steiniger, Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KVBB): „Die ambulante Versorgung darf nicht kaputtgespart werden! Wenn die Politik jetzt nicht handelt, wird es notgedrungen zu spürbaren Einschnitten in der ambulanten Versor­gung kommen. Das muss unbedingt verhindert werden. Deshalb war es so wichtig, dass so viele Kolleginnen und Kollegen aus ganz Deutschland mit einer Stimme unsere Forderungen an das Bundesgesundheitsministerium formuliert haben.

Das sind die gemeinsamen Forderungen der Praxen an die Politik:

  • Tragfähige Finanzierung: Retten Sie die Praxen aus den faktischen Minusrunden und sorgen Sie für eine tragfähige Finanzierung, die auch in der ambulanten Gesundheits­versorgung insbesondere Inflation und Kostensteigerungen unmittelbar berücksichtigt!
  • Abschaffung der Budgets: Beenden Sie die Budgetierung, damit auch Praxen endlich für alle Leistungen bezahlt werden, die sie tagtäglich erbringen!
  • Ambulantisierung: Setzen Sie die angekündigte Ambulanti­sierung jetzt um – mit gleichen Spielregeln für Krankenhäuser und Praxen!
  • Sinnvolle Digitalisierung: Lösen Sie mit der Digitalisierung bestehende Versorgungsprobleme. Sorgen Sie für nutzer­freundliche und funktionstüchtige Technik sowie die entspre­chende Finanzierung, und belassen Sie die datengestützte Patientensteuerung in ärztlichen und psychotherapeutischen Händen!
  • Mehr Weiterbildung in Praxen: Stärken Sie die ärztliche und psychotherapeutische Weiterbildung! Diese muss – um medizinisch und technisch auf dem aktuellen Stand zu sein – schwerpunktmäßig ambulant stattfinden. Beziehen Sie auch hier die niedergelassene Vertragsärzte- und Psychotherapeuten­schaft ein!
  • Weniger Bürokratie: Schnüren Sie das angekündigte Bürokratie­abbaupaket, damit wieder die Medizin im Vordergrund steht und nicht der „Papierkram“!
  • Keine Regresse: Schaffen Sie die medizinisch unsinnigen Wirt­schaftlichkeitsprüfungen ab! Die Arzneimittelregresse müssen weg!

Der Bundesgesundheitsminister ist aufgefordert, bis zum 13. September 2023 zu den einzelnen Forderungen Stellung zu beziehen und konkrete Umsetzungsschritte zu benennen.