Pressemitteilung

Medizinische Fachangestellte dringend gesucht!

Fachkräftemangel ist großes Problem von Praxen

Über 56 Prozent der Brandenburger Vertragsärzte, die in den vergangenen zwölf Monaten Medizinische Fachangestellte (MFA) für ihre Praxen gesucht haben, konnten ihre offenen Stellen nicht besetzen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KVBB) aus dem Mai dieses Jahres. Insgesamt beteiligten sich 150 Praxen daran.

„Auch wenn die Umfrageergebnisse nicht repräsentativ sind, machen sie doch eins klar: Der Fachkräftemangel ist auch in unseren Praxen längst angekommen“, erläutert Dr. Stefan Roßbach-Kurschat, stellvertretender Vorsitzender des Vorstands der KVBB. „Eine Praxis lässt sich nur im Team betreiben. Der MFA-Mangel führt zu einem eingeschränkten Praxisangebot, längeren Wartezeiten für Patienten  und gefährdet die ambulante Versorgung.“

Zu den Gründen für den Fachkräftemangel sagt der KVBB-Vize: „Für die Patientinnen und Patienten sind die MFA häufig erste Ansprechpartner und Vertrauenspersonen. Das führt leider auch dazu, dass sie zum ‚Frustablassen‘ genutzt werden und für sämtliche Probleme des Gesundheitswesens geradestehen müssen. Gleichzeitig erhalten die Praxisteams nicht die gebührende Wertschätzung seitens der Politik. Anders als das Pflegepersonal gab es beispielsweise keine Corona-Prämien.“

Um dem Fachkräftemangel erfolgreich zu begegnen, sollen in Brandenburger Praxen zukünftig noch mehr junge Menschen zu MFA ausgebildet werden. Gemeinsam mit der Landesärztekammer Brandenburg wirbt die KVBB bereits seit einigen Jahren an Schulen für die Ausbildung. Seit diesem Sommer können Praxen außerdem eine einmalige Unterstützungspauschale von 500 Euro pro neu geschlossenem Ausbildungsvertrag von der KVBB erhalten.

Terminhinweis für Journalistinnen und Journalisten

#PraxenKollaps – Praxis weg, Gesundheit weg!

Unter diesem Motto versammeln sich am 18. August ärztliche und psychotherapeutische Vertreterinnen und Vertreter aus ganz Deutschland zur Krisensitzung in Berlin. In einer Sondersitzung will die Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung gemeinsam mit Mitgliedern aller Vertreterversammlungen der Kassenärztlichen Vereinigungen der Länder und den Berufsverbänden auf die schwierige wirtschaftliche Situation der Praxen aufmerksam machen. Sie wollen der Politik sowie den Bürgerinnen und Bürgern verdeutlichen, dass die flächendeckende ambulante Versorgung gefährdet ist. Die Sitzung findet von 11 bis 13 Uhr im JW Marriott Hotel Berlin, Stauffenbergstraße 26, statt.

Im Vorfeld trifft sich die Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg am 18. August zu einer Sondersitzung. Diese findet ab 9:30 Uhr ebenfalls im JW Marriott Hotel Berlin, Stauffenbergstraße 26, statt.