Herausforderungen werden zur Chance
Parlamentarischer Abend der KVBB
Rund 100 Gäste folgten am 21. Januar der Einladung der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KVBB) zu einem Parlamentarischen Abend im Haus der Brandenburgischen Ärzteschaft in Potsdam. Unter dem Titel „Zukunft der medizinischen Versorgung in Brandenburg: Herausforderungen als Chancen in der neuen Legislatur“ diskutierten Vertreterinnen und Vertreter aus Ärzteschaft, Politik und Selbstverwaltung über die zentralen Aufgaben für eine stabile und zukunftsfähige medizinische Versorgung im Flächenland Brandenburg.
Zu den Impulsgebern zählte unter anderem Britta Müller, Ministerin für Gesundheit und Soziales des Landes Brandenburg. Sie betonte die Bedeutung innovativer Lösungsansätze und intersektoraler Zusammenarbeit, um den Herausforderungen durch den demografischen Wandel, den Fachkräftemangel und die anstehende Krankenhausreform zu begegnen: „Unser oberstes Ziel ist die Sicherstellung der Gesundheitsversorgung vor Ort – sowohl im stationären als auch im ambulanten Bereich. Die Krankenhausreform des Bundes spielt dabei eine zentrale Rolle. Wir wollen die Krankenhausstandorte zu regionalen Gesundheitszentren entwickeln. Dabei geht es aber nicht nur um stationäre Leistungen. Die Zukunft wird die ‘stambulante‘ Versorgung sein, also ein Mix aus ambulanten und stationären Leistungen an einem Ort. Damit die Sicherstellung auch in Zukunft gelingt, brauchen wir eine gute partnerschaftliche Zusammenarbeit aller Akteure des Gesundheitssystems. Wir stehen vor neuen Wegen in der Versorgung. Wir brauchen neue Perspektiven und neue Versorgungsformen.“
Catrin Steiniger, Vorstandsvorsitzende der KVBB, hob die Bedeutung der ambulanten Versorgung hervor: „Die ambulante Versorgung ist das Rückgrat unseres Gesundheitssystems. 97 Prozent aller medizinischen Behandlungen finden ambulant statt. Eine zukunftsfähige, regional verankerte Patientenversorgung in unserem Flächenland Brandenburg erfordert Investitionen in ambulante Strukturen, eine stärkere Prävention und passende politische Rahmenbedingungen – damit sich die Brandenburgerinnen und Brandenburger auf ein funktionierendes Gesundheitswesen verlassen können.“
Sebastian Scholl, Beauftragter der Modellregion Gesundheit Lausitz der Medizinischen Universität Lausitz – Carl Thiem (MUL-CT), betonte: „Die Versorgung der Zukunft wird eine andere sein, als wir sie heute kennen. Das werden wir gemeinsam den Patientinnen und Patienten erklären müssen. Mein großer Wunsch ist, dass wir über unsere Ideen und Konzepte nicht nur reden, sondern schnell in die Umsetzung kommen.“
Dr. Ralf Greese, Vorstandsvorsitzender des Ärztenetzes Medifair und niedergelassener Chirurg aus Wittstock/Dosse, blickte auf den ärztlichen Nachwuchs: „Praxis muss man wollen. Das ist die Grundvoraussetzung. Ein Ärztenetz bietet eine Menge Vorteile: Angefangen vom fachlichen Austausch und der Zusammenarbeit über eine verbesserte Patientenversorgung bis hin zu Effizienzsteigerungen.“
Die KVBB zieht ein positives Fazit des Abends: „Die Veranstaltung hat gezeigt, wie wichtig der Austausch zwischen Politik, medizinischer Praxis und allen anderen Akteuren der Selbstverwaltung ist“, resümierte Catrin Steiniger. „Wir danken allen Gästen, Referentinnen und Referenten für die inspirierenden Beiträge und freuen uns darauf, die Diskussion fortzusetzen.“