Pressemitteilung

„Notfallpraxis“ am KEvB ist gut angelaufen | Knapp 1.500 Behandlungen allein in der KV Bereitschaftspraxis

  • Positives Fazit von KV Brandenburg, Poliklinik und Klinikum Ernst von Bergmann
  • Erste Entlastung der Zentralen Notaufnahme erreicht
  • Fachkräftemangel erschwert finale Umsetzung

Gemeinsam ziehen das Klinikum Ernst von Bergmann (KEvB) und die Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg (KVBB) ein erstes positives Fazit zur ärztlichen Bereitschaftspraxis, die am 2. September 2022 eröffnet wurde. Zum einen entlastet die Praxis die Zentrale Notaufnahme (ZNA) des KEvB und zum anderen ergänzt sie gut die etablierte Bereitschaftspraxis am Potsdamer St. Josefs-Krankenhaus. Die Bereitschaftspraxis befindet sich zu ihren Öffnungszeiten direkt neben der ZNA des Klinikums EvB in den Räumlichkeiten der dort befindlichen Hausarztpraxis der Poliklinik des KEvB, die zu Sprechstundenzeiten die ZNA von ambulanten Akutfällen entlastet. Diese Kooperation firmiert vor Ort unter der Bezeichnung „Notfallpraxis“.

Die Ärztliche Bereitschaftspraxis ist freitags von 14 bis 20 Uhr sowie am Wochenende und an Feiertagen von 8 bis 20 Uhr geöffnet. In dieser Zeit (durchschnittlich 30h pro Woche) wurden allein im 4. Quartal 1.470 Fälle bzw. Patient*innen vor Ort versorgt.

Zu den Zahlen des ärztlichen Bereitschaftsdienstes sagt Catrin Steiniger, Vorstandsvorsitzende der KVBB: „Im Verhältnis zu den Öffnungszeiten wurden damit auf Anhieb genauso viele Patient*innen versorgt wie an unserer Bereitschaftspraxis am St. Josefs-Krankenhaus. Das zeigt den Bedarf an ambulanten Behandlungsangeboten, den es in der Landeshauptstadt Potsdam auch außerhalb der üblichen Praxissprechzeiten gibt.“

Hans-Ulrich Schmidt, Sprecher der Geschäftsführung des Klinikums Ernst von Bergmann, zieht ein positives Fazit: „Die ersten Monate eines neuen Projekts sind immer spannend: lange erwartet, gut geplant, gepaart mit großen Erwartungen von allen Seiten. Unsere Zentrale Notaufnahme ist jetzt schon spürbar entlastet. Nun geht es in die Feinjustierung.“

Dr. med. Michael Oppert, Leiter der Zentralen Notaufnahme des Klinikums Ernst von Bergmann: „Gerade an den Wochenenden ist unsere Zentrale Notaufnahme durch die „Notfallpraxis“ merklich entlastet. Das Gros der Wochenend-Patient*innen, die in der KV Bereitschaftspraxis versorgt werden, hätten früher unsere Notfallstrukturen verstopft.“, so Dr. med. Oppert. „Sobald die Praxis auch wochentags täglich bis 18 Uhr geöffnet sein kann, erwarten wir uns eine weitere Entlastung. Dann können wir unsere Prozesse weiter aufeinander einstellen.“

Zur Hausarztpraxis mit ambulanter Notfallbehandlung ergänzt Dr. med. Evangelos Tsekos, Geschäftsführer der Poliklinik Ernst von Bergmann: „Auch in unserer ambulanten Patientenversorgung spüren wir die Auswirkungen des Fachkräftemangels. Die aktuell noch eingeschränkten Praxis-Öffnungszeiten können wir voraussichtlich ab dem 2. Quartal endlich verlängern.“ Dr. Tsekos weiter: „Neben der Notfallbehandlung sind wir auch eine allgemeinmedizinische Hausarztpraxis.“  

Hintergrund ärztlicher Bereitschaftsdienst

Damit die Brandenburger bei akuten Beschwerden auch abends, an Wochenenden oder Feiertagen nicht ohne ärztliche Hilfe auskommen müssen, beteiligen sich die Vertragsärzte neben der Arbeit in ihren Praxen am ärztlichen Bereitschaftsdienst.

Bei akuten, nicht lebensbedrohlichen Erkrankungen erreichen Patient*innen den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter der bundesweit gültigen kostenfreien Rufnummer 116117.

Alle Anrufe an die 116117 aus der Region gehen zentral in der KVBB-Koordinierungsstelle in Potsdam ein. Die medizinisch geschulten Mitarbeitenden nehmen die Anrufe entgegen, beraten die Patient*innen und koordinieren für diese die individuell richtige Versorgung. Dabei wird insbesondere auch auf die ärztlichen Bereitschaftspraxen verwiesen. Landesweit gibt es davon mittlerweile 19. Übersicht der BD-Praxen