Verordnungen

Heilmittel per Video

Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat im Oktober 2021 beschlossen, wie Heilmittel als telemedizinische Leistung erbracht werden können und die Heilmittel-Richtlinie dementsprechend angepasst. Zum 1. April 2022 ist die dazu gehörende Vereinbarung zwischen den Krankenkassen und den Spitzenverbänden der Therapeuten wirksam geworden.

Darin sind die Einzelheiten zur Verordnung und Durchführung telemedizinischer Leistungen geregelt. Der Arzt kann diese Art der Behandlung ausschließen, indem er einen entsprechenden Vermerk im Feld „ggf. Therapieziele/ weitere Befunde und Hinweise“ macht.

Die Behandlung per Video erfolgt in Echtzeit. Die Erstbehandlung und Verlaufskontrollen erfordern einen persönlichen Kontakt. Die Vergütung für den Therapeuten entspricht der für die Behandlung in der Praxis.

Übersicht telemedizinische Leistungen in der Physiotherapie

Verordnungsfähiges Heilmittel       Anteil an verordneten Behandlungseinheiten
Allgemeine Krankengymnastik (KG) Einzelbehandlung kann bis zur Hälfte der verordneten Behandlungseinheiten als telemedizinische Leistung erbracht werden
Allgemeine Krankengymnastik (KG) Gruppenbehandlung kann bis zur Hälfte der verordneten Behandlungseinheiten als telemedizinische Leistung erbracht werden
Krankengymnastik zur Behandlung schwerer Erkrankungen der Atmungsorgane (KG Muko) kann bis zur Hälfte der verordneten Behandlungseinheiten als telemedizinische Leistung erbracht werden
KG-ZNS-Kinder nach Bobath von den verordneten Behandlungseinheiten können bis zu 3 Behandlungseinheiten als telemedizinische Leistung erbracht werden, dies gilt insbesondere für die Anleitung der Bezugspersonen
KG-ZNS-Erwachsene nach Bobath von den verordneten Behandlungseinheiten können bis zu 3 Behandlungseinheiten als telemedizinische Leistung erbracht werden, dies gilt insbesondere für die Anleitung der Bezugspersonen
Manuelle Therapie von den verordneten Behandlungseinheiten kann bis zu 1 Behandlungseinheit als telemedizinische Leistung erbracht werden

Für logopädische und ergotherapeutische Behandlungen konnten die analogen Vereinbarungen noch nicht abgeschlossen werden