Ort der regionalen Gesundheitsversorgung: Das Krankenhaus Seelow wird zum Gesundheitscampus
Campus-Konzept sieht eine sektorenübergreifende, ganzheitliche und zukunftssichere Versorgung vor
Gemeinsame Presseinformation
Krankenhaus Seelow
Ministerium für Soziales und Gesundheit des Landes Brandenburg
Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg
AOK Nordost – Die Gesundheitskasse
IKK Brandenburg und Berlin
In den nächsten vier Jahren entwickelt sich das Krankenhaus Seelow weiter zu einem Gesundheitscampus als zentraler Anlaufpunkt für die Bürgerinnen und Bürger. Sie werden dort neben einem Krankenhaus der Grundversorgung ein umfassendes Angebot an ärztlichen, therapeutischen und pflegerischen Leistungen vorfinden. Mit der Weiterentwicklung des medizinischen Standortes Seelow wollen das Krankenhaus Seelow, die Partner der ‚IGiB – Innovative Gesundheitsversorgung in Brandenburg GmbH‘ und das Ministerium für Gesundheit und Soziales des Landes Brandenburg mit Blick in die Zukunft eine qualitativ hochwertige und bedarfsgerechte medizinische Versorgung für die Bevölkerung sicherstellen.
Konkret sollen dazu bestehende stationäre und ambulante Strukturen sinnvoll miteinander verbunden werden. Auf diese Weise werden vorhandene personelle, diagnostische und finanzielle Ressourcen effektiv genutzt und der tatsächliche Bedarf an medizinischen Leistungen in der Region gedeckt.
Das bereits bestehende Angebot an ambulanten Leistungen wird erweitert und nach und nach um eine Physiotherapie, eine Apotheke, ein Sanitätshaus sowie Beratungs- und Koordinierungsleistungen ergänzt. Damit Seelow nach den Vorgaben der Krankenhausreform weiter die Mindestvoraussetzungen für ein Krankenhaus der Grundversorgung erfüllt, bleiben nicht nur die Innere Medizin und die Notfallversorgung erhalten, sondern auch die Allgemein- und Unfallchirurgie. Den Vorgaben der Krankenhausreform folgend, werden am Standort in Seelow vermehrt ambulante chirurgische Eingriffe ausgeführt. An der Schnittstelle zwischen ambulant und stationär wird eine sogenannte Überwachungseinheit etabliert, wo die Patientinnen und Patienten über einen Zeitraum von bis zu 24 Stunden beobachtet werden können, ohne dafür stationär aufgenommen zu werden. Auch eine Kurzzeitpflegestation wird es zukünftig geben. Dort werden Patientinnen und Patienten betreut, die vorübergehend Pflege benötigen – etwa im Anschluss an einen Krankenhausaufenthalt. Perspektivisch sollen moderne Telemedizinlösungen der Bevölkerung den Zugang zu weiteren medizinischen Angeboten erleichtern. Ein Weiterbildungsnetzwerk ist ebenfalls Teil des Campus-Konzepts.
Neue Konzepte für Landkrankenhäuser der Grundversorgung
„Gesundheit gemeinsam gestalten – das ist unser Ansatz. Und Seelow ist dafür ein Musterbeispiel. Für die medizinische Versorgung in ländlichen Regionen mit einer geringen Bevölkerungsdichte brauchen wir neue Konzepte. Seelow zeigt, dass es dank guter Kooperationen und der sektorübergreifenden Arbeit auch in Zukunft in allen Landesteilen wohnortnahe Angebote für die Menschen geben wird. Das Krankenhaus wird in ein ambulant-stationäres Zentrum umgewandelt. Bestehende stationäre und ambulante Strukturen werden miteinander verzahnt – ein gutes Beispiel eines ‚stambulanten‘ Modells. Wir benötigen genau solche passgenauen und bedarfsgerechten innovativen Lösungen, wie die Partner des Projektes ‚Gesundheitscampus Seelow‘ sie jetzt gemeinsam entwickelt haben und schrittweise etablieren wollen. Landkrankenhäuser der Grundversorgung bleiben als Ankerpunkte für die Akut- und Notfallversorgung wichtige Standorte“, sagt Gesundheitsministerin Britta Müller.
„Wir begeben uns nach dem Erwerb dieses Standortes auf einen neuen Weg. Mein Dank gilt der Landespolitik und der zuständigen Ministerin sowie den Krankenkassen. Ihr Bekenntnis zum Krankenhaus Seelow ist eine wichtige Voraussetzung für die Neuprofilierung des Standortes“, so Landrat Gernot Schmidt.
Katja Thielemann, Geschäftsführerin des Krankenhauses Seelow, betont: „Die Landespolitik und die regionale Selbstverwaltung haben die Bedeutung des Krankenhauses Seelow als bedarfsnotwendigen medizinischen Standort in der Region erkannt und wollen gemeinsam mit uns die Verantwortung für die regionale Versorgung übernehmen. Das ist ein wichtiges und richtiges Signal an die Bevölkerung vor Ort. Mit dem Verbleib des Krankenhauses wird die Gesundheitsversorgung in der Region gesichert.“
Partner benötigen mehr Gestaltungsfreiheit für die regionale Versorgung
In der IGiB haben sich die beiden Krankenkassen AOK Nordost und IKK Brandenburg und Berlin mit der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg zusammengeschlossen, um gemeinsam Projekte zu entwickeln und umzusetzen, die Brandenburg in der Gesundheitsversorgung zukunftsfest machen sollen. Aus Sicht der IGiB-Partner werden mit der Umwandlung von Landkrankenhäusern der Grundversorgung die vorhandenen medizinischen, personellen, räumlichen und diagnostischen Ressourcen optimal genutzt. Für solche Projekte ist es jedoch wichtig, den Partnern in der Region den notwendigen gestalterischen und finanziellen Spielraum zu geben.
Catrin Steiniger, Vorstandsvorsitzende der KVBB: „Die KVBB unterstützt das Ziel, ambulante und stationäre Versorgungsstrukturen miteinander zu verknüpfen. Das wird die Versorgung in der Region nachhaltig stärken. Voraussetzung ist allerdings eine verlässliche und ergänzende Finanzierung.“
Daniela Teichert, Vorstandsvorsitzende der AOK Nordost: „Wir wollen eine Gesundheitsversorgung, die zur Bevölkerung passt. Und deren Bedarfe sind von Region zu Region verschieden. Deshalb ist es wichtig, schon bei der Planung genau hinzuschauen, was wirklich gebraucht wird und die Versorgung vom Patienten her zu denken und zu gestalten. Aber eines haben die Menschen in jeder Region gemeinsam. Sie wünschen sich eine sichere, ganzheitliche und nahtlose Gesundheitsversorgung. Genau die wollen wir in den kommenden vier Jahren in Seelow aufbauen.“
Frank Meier, Vorstandsvorsitzender der IKK Brandenburg und Berlin: „Als regionale Krankenkasse liegt uns die Gesundheit der Menschen in der Region am Herzen. Deshalb begrüßen wir es sehr, dass das Krankenhaus Seelow zu einem modernen Gesundheitscampus weiterentwickelt wird. Dieses Projekt zeigt, wie mit Herzblut, Zusammenarbeit und innovativen Ideen eine wohnortnahe und zukunftssichere Versorgung auch in ländlichen Regionen möglich ist. Wir freuen uns, gemeinsam mit allen Partnern einen Beitrag für eine moderne, verlässliche Gesundheitsversorgung in der Region zu leisten.“