Erleichterung für Lehrpraxen

Über 140 Ärztinnen und Ärzte sowie Psychotherapeutinnen und -therapeuten engagieren sich mittlerweile im Mentorenprogramm der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KVBB) auf ganz besondere Weise für den ärztlichen Nachwuchs.

Zusammen mit der KVBB unterstützen Mentorinnen und Mentoren den Nachwuchs mit Erfahrungswerten und bei der regionalen Vernetzung in Foren, Netzwerken oder Qualitätszirkeln. Sie leisten später Hilfestellung bei der Aufnahme einer ambulanten Tätigkeit in Brandenburg. „Ganz nebenbei“ vermitteln die ärztlichen Mentorinnen und Mentoren ihre Liebe zu ihrem Beruf und finden – wenn gewünscht – vielleicht die perfekte Nachfolge für die eigene Praxis.

Alle drei Jahre zur Schulung

Für KV RegioMed Lehrpraxen wird es ab 2026 einfacher, ihre Zertifizierung aufrecht zu erhalten: Sie müssen dann nur noch alle drei Jahre an einer Mentorenschulung teilnehmen. Das hat der KVBB-Vorstand beschlossen. Bisher war dafür eine jährliche Schulung Pflicht.

Gleiches gilt nun für die anerkannten Mentorinnen und Mentoren. Auch sie müssen künftig alle drei Jahre eine Mentorenschulung besuchen. Bislang mussten sie nur einmalig an einer solchen Schulung teilnehmen.

Mehr Schulungsanbieter möglich

Neu ist ab 2026 zudem, dass neben der KVBB auch Mentorenschulungen anderer Anbieter anerkannt werden können, wenn sie bestimmte Kriterien erfüllen. So müssen sie mindestens vier Lerneinheiten (á 45 Minuten) umfassen. Inhaltlich müssen mindestens drei der folgenden Themenfelder enthalten sein:

• Die Rolle als Mentor/in (Abgrenzung zu anderen Rollen)
• Theoriemodelle zu Mentoring oder Kommunikation oder Didaktik
• Feedbacktraining
• Selbstreflektion/Erfahrungsaustausch/Fallbesprechungen mit Bezug zum Mentoring
• Übungen zum praktischen Mentoring

Anerkennungsfähige Mentorenschulungen bieten beispielsweise das Kompetenzzentrum Weiterbildung Allgemeinmedizin Brandenburg (KW-BB) sowie einige medizinische Hochschulen an.

Schulungen der KVBB

Die KVBB bietet regelmäßig Mentorenschulungen an. Für Neueinsteiger gab es eine solche beispielsweise am 7. November. 19 Ärztinnen und Ärzte verschiedener Fachgruppen sowie Psychotherapeutinnen und -therapeuten nahmen teil. Auf dem Programm standen unter anderem theoretische Grundlagen für Mentorings und Gesprächstechniken. Die Koordinierungsstelle Weiterbildung Allgemeinmedizin (KoWAB) sowie das KW-BB haben sich vorgestellt.

Für versierte Mentorinnen und Mentoren fand zuletzt am 26. November eine Fortbildung statt. In dieser Vertiefungsschulung stand die praktische Arbeit im Vordergrund: Die über 40 Teilnehmenden konnten sich zum Beispiel in verschiedenen Mentoring-Szenarien mit zehn Mentees selbst ausprobieren und im Anschluss reflektieren.