Strukturreform der ärztlichen Weiterbildung: KVBB unterstützt zentrale Koordinierung für alle Fachgruppen
Um dem Ärztemangel effektiv zu begegnen, setzt die Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg (KVBB) auf eine grundlegende Erweiterung der Weiterbildungsstrukturen. Auf der jüngsten Vertreterversammlung am 28. November 2025 skizzierte Dr. Stefan Roßbach-Kurschat, stellvertretender Vorsitzender der KVBB, die Strategie für die kommenden Jahre.
Bislang existiert mit der Koordinierungsstelle Weiterbildung Allgemeinmedizin, KOWAB, eine etablierte Struktur, die angehende Hausärzte durch ihre Weiterbildung begleitet. Dr. Roßbach-Kurschat kündigte an, dieses Modell auf alle fachärztlichen Gebiete ausweiten zu wollen („KoSt F“).
Ziel sei Koordinierungsfunktion für den medizinischen Nachwuchs und die Weiterbilder. Diese fehlt derzeit in Brandenburg. Da Weiterbildungsabschnitte oft zwischen Klinik und ambulantem Sektor wechseln, gehen Informationen über den Verbleib von Nachwuchsmedizinern häufig verloren. „Wir benötigen eine Koordinationsstelle, die den ärztlichen Nachwuchs sektorenübergreifend erfasst und Doppelförderungen vermeidet“, so Dr. Roßbach-Kurschat. Die KVBB strebt an, diese Stelle zentral – idealerweise in Kooperation mit der Landesärztekammer, aber mit starker Anbindung an die KV – zu organisieren, um die Verteilung der begrenzten Fördermittel (aktuell 61 Stellen im fachärztlichen Bereich) effizient zu steuern.
Um diese Steuerung zu ermöglichen, plädiert die KVBB für die Einrichtung eines verbindlichen digitalen Weiterbildungsregisters. Dies würde es ermöglichen, Ärzte in Weiterbildung aktiv zu lenken und passgenau dort zu fördern, wo Versorgungsbedarf besteht.
Dr. Roßbach-Kurschat begrüßt die Entscheidung der Landesärztekammer Brandenburg, ein Support Center für ärztliche Weiterbildung einzurichten. Gemeinsam könne man die etablierte KOWAB auf alle Facharztrichtungen ausweiten.
„Nur wenn wir den ärztlichen Nachwuchs im Land halten und durch die oft fragmentierte Weiterbildung aktiv begleiten, sichern wir die Versorgung in der Fläche“, resümierte Dr. Roßbach-Kurschat.