Pressemitteilung

Innovationsfondsprojekt TENEAM gestartet: Teleneurologie in der ambulanten Versorgung

Gemeinsame Pressemitteilung

Im Rahmen einer feierlichen Eröffnungsveranstaltung wurde am heutigen Freitag in der gemeinsamen Landesvertretung der Länder Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern der offizielle Startschuss für das Innovationsfondsprojekt TENEAM gegeben. TENEAM steht für „TeleNeurologisch ambulante Versorgung in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern“. Ziel des Projektes ist es, mithilfe digitaler Technologien und fachärztlicher Expertise eine bessere neurologische Versorgung in strukturschwachen Regionen zu ermöglichen – direkt in der Hausarztpraxis, wohnortnah und ohne lange Wartezeiten.

Verbesserung der Versorgung in ländlichen Regionen

Brandenburgs Gesundheitsministerin Britta Müller, die bei der Eröffnung das Grußwort hielt, betont die Bedeutung des Projektes für die Versorgung im Land Brandenburg: „Das Projekt TENEAM zeigt in beeindruckender Weise, welchen enormen Beitrag die Digitalisierung zu unserer Gesundheitsversorgung leisten kann. Viele neurologische Erkrankungen nehmen mit dem Alter zu, und gleichzeitig wird die Praxisnachfolge in dünn besiedelten Gebieten immer schwieriger. Genau hier setzt TENEAM an. An der Nahtstelle zwischen Hausärzten und spezialisierten Fachmedizinern wird es künftig die neurologische Versorgung in Brandenburg entscheidend verbessern können. Die Hausärzte identifizieren frühzeitig neurologische Symptome, bieten eine erste teleneurologische Untersuchung direkt in der Praxis an und begleiten dann die Patientinnen und Patienten in enger Abstimmung mit Fachkolleginnen und -kollegen sowie Universitätskliniken. Auf diese Weise werden Versorgungsengpässe in ländlichen Regionen effizient, zuverlässig und hochqualifiziert behoben. So sieht die Medizin der Zukunft aus!“

Die zeitnahe Diagnostik und Therapie von neurologischen Erkrankungen stellen insbesondere vor dem Hintergrund der langen Wartezeiten eine Herausforderung dar. Im Projekt soll deshalb eine enge Kooperation zwischen ambulant tätigen Haus- und Fachärztinnen und -ärzten sowie universitären Einrichtungen und neurologischen Schwerpunktpraxen die Versorgung in den ländlichen Regionen spürbar verbessern. Dazu werden im Laufe des Projektes rund 200 Hausarztpraxen mit modernster Telemedizintechnik der Firma MEYTEC GmbH Informationssysteme ausgestattet.

Telemedizinische Sprechstunden direkt in Hausarztpraxen

TENEAM bietet telemedizinische Sprechstunden bereits in den teilnehmenden Hausarztpraxen an. Diese Sprechstunden werden durch die universitären Einrichtungen der Charité – Universitätsmedizin Berlin, der Universitätsmedizin Greifswald und der Medizinischen Universität Lausitz – Carl Thiem sowie zehn neurologischen Schwerpunktpraxen in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern durchgeführt. Die Patientinnen und Patienten mit neurologischen Beschwerden werden dabei direkt von den Hausärztinnen und Hausärzten identifiziert und erhalten in der Hausarztpraxis die erste teleneurologische Untersuchung sowie eine Behandlungsempfehlung. TENEAM beinhaltet dabei sowohl die Erstabklärung neurologischer Erkrankungen als auch die Weiterversorgung von chronisch-neurologisch Erkrankten.

Umsetzung und Förderung des Projektes

Der Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) fördert TENEAM für eine Laufzeit von 45 Monaten mit rund 8,4 Mio. Euro.

Neben den durchführenden universitären Kliniken sind auch der Berufsverband Deutscher Neurologen (BDN) sowie die Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg (KVBB) an der fachlichen und organisatorischen Umsetzung des Projekts beteiligt. Sie unterstützen insbesondere bei der Integration der telemedizinischen Angebote in den ärztlichen Versorgungsalltag und bringen die Perspektive der niedergelassenen Fachärztinnen und -ärzte in die Projektstruktur ein.

Mit der AOK Nordost – Die Gesundheitskasse, der BARMER, der DAK – Gesundheit sowie der KNAPPSCHAFT sind Krankenkassen mit einem großen Marktanteil in den Regionen beteiligt.

Die wissenschaftliche Evaluation mit insgesamt mehr als 8.000 Patientinnen und Patienten wird unabhängig von der TU München (Fachgebiet für Gesundheitsökonomie) und dem Institut für Allgemeinmedizin der Charité im Rahmen einer randomisierten Studie durchgeführt. Neben den Effekten von TENEAM auf Behandlungsqualität, die Versorgungssituation und die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten, werden auch gesundheitsökonomische Aspekte untersucht.

Die Jäger Gesundheitsmanagement JGM GmbH aus Nuthetal übernimmt für TENEAM das Projektmanagement.

Das Konsortium stellt sich vor

Konsortialpartner:

Charité – Universitätsmedizin Berlin, Klinik und Hochschulambulanz für Neurologie und Institut für Allgemeinmedizin

Universitätsmedizin Greifswald

Medizinische Universität Lausitz – Carl Thiem

AOK Nordost – Die Gesundheitskasse

BARMER

DAK – Gesundheit

Technische Universität München

Berufsverband Deutscher Neurologen

Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg

MEYTEC GmbH Informationssysteme

Jäger Gesundheitsmanagement

Kooperationspartner/Unterstützer:

Ministerium für Gesundheit und Soziales des Landes Brandenburg

Ministerium für Soziales, Gesundheit und Sport des Landes Mecklenburg-Vorpommern

Hausärztinnen- und Hausärzteverband Brandenburg

Hausärztinnen- und Hausärzteverband Mecklenburg-Vorpommern

Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG)

Patientenvertretung Long COVID Deutschland

Deutsche Gesellschaft für ME/CFS

Deutsche Gesellschaft für Muskelkranke

Deutsche Parkinson-Vereinigung

Deutsche Alzheimer Gesellschaft, Landesverband Mecklenburg-Vorpommern

Knappschaft